Ein Kunst-Leistungskurs am Gymnasium heißt für die Schüler: zwei Jahre lang intensiv künstlerisch zu arbeiten, theoretisch wie natürlich vor allem praktisch. Klees Forderung „nulla dies sine linea“ wurde wörtlich genommen. Mit großer Freude unterstützt die Kunstzeche die jährliche Ausstellung der dabei entstehenden Facharbeiten.
So mancher Vater, der von seinem Sohn, seiner Tochter erfährt, daß „Kunst“ als Leistungsfach gewählt werden soll, ist entsetzt. Sollte diese Zeit nicht für Wichtigeres und Sinnvolleres genutzt werden? Grenzt diese Wahl nicht an Leistungsverweigerung? – Ernsthaft betrachtet, spricht viel gegen diese Perspektive.
Wie viele unterschiedliche Begabungen gibt es, werden sie etwa alle gleichermaßen in der Schule gefördert? Kann unsere Gesellschaft es sich leisten, diese Talente auszusortieren, sie brach liegen zu lassen? Aus der Perspektive des einzelnen Schülers: gerade auch wenn er nicht eine gestalterische Ausbildung vor sich sieht, wann im Leben kann er sich je sonst fachlich angeleitet mit diesen Themen beschäftigen?