Nandl Eska – Keramik Eva Graml-Lösche – Textiles

Nandl Eska – Keramik

Eva Graml-Lösche – Textiles

4.10. – 3.11.2002

die in Diessen ausgezeichnete Schale

Im Ausstellungsprogramm der KUNSTZECHE Penzberg e.V. galt von Anfang an dem  Kunsthandwerk  besondere Aufmerksamkeit. Bereits seit den ersten Themenausstellungen 1998 „Bewegung“ und „Werkstoff Stoff“ waren schon einzelne Arbeiten von Nandl Eska und Eva Graml-Lösche in unseren Ausstellungen zu sehen. Ihre umfangreichere Präsentation jetzt ist ein Glücksfall für das Stadtmuseum.

 

Mit Nandel Eska aus München stellt eine der großen deutschen Keramikerinnen in Penzberg aus. Sie erhielt den in diesem Jahr erstmals vergebenen Dießener Keramikpreis, der jedoch nur eine unter den vielen Auszeichnungen ist, seit ihr 1975 der Jahrespreis der Dannerstiftung zuerkannt wurde. Vieles, was sich in diesem Zeitraum als stilbildend für die keramische Kunst erwies, kam aus ihrer Werkstatt. Ausstellungen im In- und Ausland, Arbeiten im öffentlichen Raum, sowie Ankäufe ihrer Arbeiten von Museen – so z.B. des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe oder des International Ceramics Festival Mino in Japan – zeigen die Wertschätzung ihrer Kunst.

 

Auf welche extreme Weise Nandl Eska versucht, die technischen Grenzen des Materials „Ton“ auszuloten, geht aus der Würdigung der in Dießen auszeichneten Schale hervor. „In ihrer Farbigkeit, Leichtigkeit, Fragilität geht sie an die Grenze des Möglichen und Machbaren. Sie besteht nicht mehr aus Ton oder Porzellan, sondern im Grunde nur noch aus einer Glasur  – und zwar aus jener Glasur, wie sie im alten Ägypten aus Pflanzenasche gewonnen und zur Dekoration von Schmuckperlen verwendet wurde.“ Doch geht es nicht nur darum, die hauchdünne Quarzkeramik technisch in Form zu halten. Die klassischen, einfachen und subtilen Formen etwa ihrer Schalen sind vielmehr vollendete Beispiele keramischer Gestaltung.

Eine ganz andre Oberfläche und damit einen reizvollen Kontrast bieten die Gewebe der Dießener Textilkünstlerin Eva Graml-Lösche. Die Besonderheit ihrer Arbeiten ist deren fragile Textur. Ihre Wandbehänge scheinen zart wie Spinnweben, was ein eigenes Licht- und Farbspiel ermöglicht.