Ausstellung mit Arbeiten von Maria Berauer, Shinae Kim, Jette Hampe, Susanne Hanus Ausstellungskuratorin Susanne Hanus
26.6.19.7.2015
Lange war das Stadtmuseum Heimat der Kunstzeche, der Verein konnte die Räume dort für Ausstellungen und Aktionen nutzen. Nun wird das Museum umgebaut und steht hinterher wohl hauptsächlich für die Sammlung Campendonk zur Verfügung.
Die Kunstzeche ist derzeit also auf der Suche nach neuen Räumen, neuen Lösungen und Zwischenlösungen. Ein vor dem Abriß stehender Pavillon neben der Moschee bietet sich für eine Zwischennutzung an: ein Zwischenraum in vielerlei Hinsicht.
Die Kunstzeche Penzberg veranstaltet eine Ausstellung in einem leerstehenden Raum mit Schaufensterfront direkt neben der Moschee. Ungenutzte Räume bieten Möglichkeiten der künstlerischen Arbeit ganz nah dran am „wirklichen Leben“.
Die 4 Künstlerinnen aus dem Münchner Raum gestalten ihre Werke speziell für diesen Ort und gehen entweder auf architektonische Gegebenheiten oder das direkte Umfeld ein. Maria Berauer erarbeitet für den ehemaligen Büroteil des Raumes eine Performance, sie nimmt sich eine Woche Zeit, um auf Spurensuche zu gehen, ihre Eindrücke und Begegnungen zu bündeln und in eine Performance zu transformieren, die in ihrer eigentlichen Form nur zur Eröffnung zu sehen sein wird. Shinae Kim, die ursprünglich aus Korea stammt, verfolgt einen konzeptuellen Ansatz und arbeitet mit Lichtbahnen und Raumwinkeln, die sie in ein Wandbild übersetzt. Sie transformiert einfache Physik in einen künstlerischen Ausdruck. Jette Hampe beschäftigt sich in ihrer Installation, in der unlesbar gemachte Bücher ein wichtiger Bestandteil sind, mit dem kulturellen Erbe. Ebenfalls sind Fotos zu sehen, die sich in Helligkeit auflösen. Beide Medien fragen nach dem Sinn und der Dauerhaftigkeit von Wissen und Tradition, insbesondere des Abendlandes. Die Buchform löst sich auf, ebenso die Bilder. Sind wir also auf dem Weg zu einer anderen Kultur? Brauchen wir andere Werte, vielleicht sogar eine andere Religion? Ebenso von grundlegenden Frage der Menschheit handelt die Arbeit von Susanne Hanus. In einem Fensterbild und auf Holzstehlen sind Muster, Monster und die im Menschen angelegte Suche nach dem richtigen Weg dargestellt.
aus dem Pressetext von Susanne Hanus
ABSCHLUSS: gemeinsame Malaktion
Die Kunstzeche Penzberg lädt zu einer Abschlussaktion in den Zwischenraum ein.
Alle Freunde der Kunst, nicht nur Kunstschaffende, jung, mittel oder alt, mit und ohne Migrationshintergrund, sind dazu eingeladen, am Samstag, den 14.11.2015 mit Malkittel, Pinsel und Wandfarbe zu einer gemeinschaftlichen Malaktion anzurücken.
Und alle kamen: vom Kindergarten bis zum Kunst-Leistungskurs, von Museumsmitarbeitern bis zu Gruppen aus der benachbarten Moschee.